Rwenzori Berge Nationalpark
Das Ruwenzori-Gebirge ist eine etwa 120 km lange und 50 km
breite Gebirgskette in Zentralafrika, im Grenzgebiet
zwischen Uganda und der Demokratischen Republik Kongo. Der
höchste Punkt ist der 5109 Meter hohe Margherita-Gipfel,
der zum Mount Stanley gehört. Er ist einer der wenigen
afrikanischen Gipfel, die von ewigem Eis bedeckt sind.
Die durch eine Auffaltung des zentralafrikanischen
Grabenbruches entstandene Gebirgskette besitzt eine
unbeschreibliche Flora und Fauna, die es zu schützen und
zu erhalten gilt. Aus diesem Grund wurde 1991 im Westen
Ugandas der Ruwenzori Nationalpark geschaffen. Seit 1994
ist der knapp 1000 km² große Park in die Liste des UNESCO
Weltnaturerbes aufgenommen. Hierdurch ist gesichert, dass
bedrohte Tier- und Pflanzenarten geschützt werden und so
der Nachwelt erhalten bleiben.
Bereits um 150 n. Chr. fanden die Mondberge – wie das
Ruwenzori-Gebirge auch genannt wird – bei dem griechischen
Philosophen Ptolomäus Erwähnung. Er bezeichnete sie als
„Quellen des Nils“ und sie wurden auf den damaligen Landkarten
verzeichnet. Da das Gebirge aber fast immer von Wolken
verhüllt war, wurde es von späteren Expeditionen gar nicht
wahrgenommen bzw. übersehen. Und so verschwand es irgendwann
wieder von den Landkarten und geriet in Vergessenheit. Erst
gegen Ende des 19. Jahrhunderts wurde dieses Gebirge von Henry
Morgan Stanley wieder entdeckt und beschrieben.
Vor etwas mehr als 100 Jahren, im Jahre 1906, gelang dem
italienischen Herzog der Abruzzen, Luigi di Savoia, die
Erforschung und Besteigung des Gebirges.
Ruwenzori (eigentlich „Rwenzori“ in der Landessprache)
bedeutet frei übersetzt „Regenmacher“ und dieser Name macht
der Gegend alle Ehre, da es an etwa 320 Tagen im Jahr regnet
und die Luftfeuchtigkeit bis zu 100 % erreicht. Für die
Erkundung des Gebietes sind die trockeneren Monate (Dezember
bis Februar und Juli bis September) am geeignetsten. Die
extreme Feuchtigkeit und mineralreiche Böden sind
Grundvoraussetzungen für eine fast irreale Welt, die aus
Riesenpflanzen, überwältigenden Sümpfen, tosenden Wasserfällen
und reißenden Flüssen besteht. Die Pflanzenwelt hat sich
diesen Extremen angepasst. So gibt es mehrere Meter hohe
Lobelien, die unter normalen Umständen nur ca. 30 cm hoch
werden, riesige Moosteppiche, die alle Grün-, Gelb- und gar
Orangeschattierungen aufweisen, eine einmalige Orchideenpracht
und Farnarten, die über 10 Meter hoch sind. Das UNESCO
Weltnaturerbe – Uganda – Ruwenzori-Gebirge ist eines der
vegetationsreichsten Gebiete der Welt.
Der Park ist heute Heimat vieler bedrohter Tierarten, die hier
Schutz vor Wilderern und Ausrottung gefunden haben. Der
Besucher kann mehr als 150 verschiedenen Vogelarten, dem
seltenen Colobus Affen, Riesenwaldschweinen, Leoparden und in
seltenen Fällen auch Elefanten begegnen. Er kann „Teppiche“,
die aus Aberhunderten bunter Schmetterlinge bestehen,
bewundern oder die verwandlungsfähigen Chamäleons bestaunen.
Doch einer der absoluten Höhepunkte, die für manch
anstrengende Kletterpartie entschädigen, ist das
Zusammentreffen mit den letzten freilebenden Berggorillas, von
denen es nur noch etwa 700 auf der Welt gibt. Etwa die Hälfte
dieser 700 sanften Riesen lebt hier im UNESCO Weltnaturerbe –
Uganda – Ruwenzori-Gebirge.